Ergebnisse des 32. Flutlicht-Abendsportfest in Papenburg

Am 30.09.2022 fand das 32. Flutlicht-Abendsportfest im Waldstadion in Papenburg-Aschendorf statt. Für die TSG Westerstede war es mit 302 Teilnehmern und 639 Meldungen der größte Wettkampf des Jahres. Das Wetter war zu Beginn sehr mild und durchaus in der Sonne warm. Da die TSG Westerstede als erster Verein im Stadion eintraf, hatten wir genügend Zeit, uns alles einmal anzuschauen und zu begutachten.

 

Denn an diesem Tag gab es eine Premiere. Dennis Frömert trat zum allerersten Mal für den 1500m Hindernislauf an und mit dieser Disziplin wurde der Wettkampf auch gestartet. Obwohl Dennis noch nie einen Hindernislauf bestritten hat, konnte er sich über die ganzen 1500m an seine Gegner vom SV Blau-Weiß Emden-Borssum halten und so belegt er mit einer Zeit von 5:58,66 Minuten, und nur vier Sekunden Unterschied zum 2. Platzierten, den 3. Platz.

Dennis Frömert (Bahn II), beim Start des 1500m Hindernislaufs

 

Dann tauchte direkt das größte Problem des gesamten Abends auf. Der straffe Zeitplan. Noch während Trainer Japhet-Noah Mönninghoff Dennis Frömert am Ziel des 1500m Laufs beglückwünschte und gemeinsam mit ihm die Bahn verließ, startete zeitgleich auf der anderen Seite des Stadions die Disziplin Weitsprung und Dreisprung und eben für Weitsprung startete Jesper Niebisch aus der TSG Westerstede. Dieser konnte zwar seinen Ablauf ausmessen, aber auf kein Feedback beim Einspringen zurückgreifen, denn sein Trainer war immer noch dabei, sich durch die mittlerweile vielen Athleten und Teilnehmer zu kämpfen, um auf die andere Seite der Anlage zu kommen. Gerade rechtzeitig zum ersten Sprung tauchte er auf und Jesper Niebisch sprang im ersten Durchgang direkt seinen weitesten Sprung mit einer Länge von 4,45m. Damit belegt er den 7. Platz in der Gesamtwertung: „Ärgerlich, aber ich kann mich nicht teilen.“, sagte Japhet-Noah Mönninghoff später: „Ich wäre natürlich gerne bei jedem meiner Athleten dabei gewesen, aber heute bin ich als einziger Trainer hier. Des Weiteren steht auf dem Zeitplan „Weitsprunganlage 1“, die musste ich überhaupt erstmal suchen. Denn hinter 50 Leuten, die um den Kampfrichtertisch stehen, steht auf einem kleinen Stück Din A5 Papier „Weit 1″. Bei vier Weitsprunganlagen kann man dann lange suchen, bis man seine Athleten gefunden hat.“

Wie sich später herausstelle, sollte es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der stramme Zeitplan zu Problemen führte.

Aber erstmal ging es weiter mit Florian Neidhardt beim Start des 100m Sprints. Berüchtigt für seinen legendären Sprint beim 30. Flutlicht-Abendsportfest in Papenburg, trat er nun, zwei Jahre später, wieder im Waldstadion an. Florian kam sehr gut aus dem Startblock und konnte in der Gesamtwertung mit einer Zeit von 12,05 Sekunden den 2. Platz erreichen. Damit gehörte er zu den besten Läufern des Abends. Leider kam er alles andere als glücklich zur Tribüne zurück, aber dazu später mehr.

Denn jetzt trat sein Kollege Marc Frömert ebenfalls für die 100m an. Gerade erst eine dicke Erkältung gehabt, zog er nichtsahnend an seinen Gegnern vorbei und gewann sogar seinen Zeitlauf mit einer Zeit von 13,66 Sekunden. Damit belegt er in der Gesamtwertung den 5. Platz.

Ebenfalls Premiere gab es für Emma Marie Reddemann, die überhaupt zum ersten Mal an einem Wettkampf antrat. Auch sie startete beim 100m Sprint und belegt mit einer Zeit von 16,98 Sekunden. Damit belegt in der Gesamtwertung der Jugend W14 den 23. Platz.

 

Kommen wir nun zurück zu Florian Neidhardt. Der stramme Zeitplan sah vor, dass er nach seinem Sprint „gleichzeitig“ bei Hochsprung und dem 200m Lauf starten sollte, was natürlich unmöglich ist. Auf die Nachfrage, wie er dies nun am besten bewerkstelligen könne, bekam er von den Kampfrichtern immer die gleiche Antwort: „Das weiß ich leider nicht.“ Möglicherweise davon irritiert, konnte er seine Bestzeit beim 100m Sprint nicht erreichen, was ihn nun ziemlich demoralisierte. Als dann auch schon der Hochsprung gestartet hatte, obwohl Florian noch beim 100m Sprint war und sich somit nicht einspringen konnte, war die Luft ganz raus: „Meine Beine bewegen sich nicht so, wie sie sollen. Der Anlauf ist Mist, der Absprung funktioniert nicht und ich komm nicht in die Höhe.“ Nach Absprache mit Trainer Japhet beließ es Florian dann bei einem Versuch, obwohl seine durchschnittliche Höhe ein gutes Stück weiter oben gewesen wäre. Damit belegt Florian den 8. Platz in der Gesamtwertung mit einer Höhe von 1,40m: „Ich kann den Druck und die Frustration dahinter verstehen. Beim Training hat Florian kein Problem mit 1,60m und damit wäre er hier locker in die Top 3 gekommen. Aber wenn so viele Faktoren dazu führen, dass der Körper nicht mehr das tut, was er soll, hat es wenig Sinn. Deshalb lassen wir das mit dem Hochsprung, zumindest für heute und das ist auch in Ordnung! Wir konzentrieren uns jetzt auf den 200m Lauf und dann hat Florian es geschafft. Dann gibt es später was gutes zu Essen!“, sagte Trainer Japhet-Noah Mönninghoff und begab sich mit den restlichen Athleten zum Aufwärmen für die 200m,800m und 1000m Läufe.

Mit den 200m Läufen ging es dann auch direkt weiter und tatsächlich: Noch während in Florian Neidharts Altersklasse Hochsprung gesprungen wurde, startete der erste 200m Lauf. Von daher war es die richtige Entscheidung, vorzeitig mit Hochsprung aufzuhören, und jetzt zumindest kurz Zeit zu haben um sich einmal zu sammeln und durchzuatmen. „Kurz“ war hier wörtlich gemeint, denn gerade als Florian ankam und sich Japhet-Noah Mönninghoff nach den Starts erkundigte, stellte dieser fest, dass nur noch Florian fehlte. Alle anderen Athleten waren schon da. Und so kam es an diesem Abend doch noch zum legendären Papenburg Sprint. Erzürnt darüber, wie der stramme Zeitplan Florian die Freude über den Wettkampf zerstört hatte, wandelte er die Frustration in Kraft um und raste allen anderen davon. Er überquerte als zweiter die Ziellinie und belegt mit einer Zeit von 24,55 Sekunden den 5. Platz. Nur wenige Hundertstelsekunden lagen zwischen den Plätzen 1.-5.

 

Es folgten die 1000m Läufe der Männer und der männlichen Jugend, bei denen Marc Frömert und Benjamin Burgdorff antraten. Im ersten Zeitlauf startete Marc Frömert, der sich erst in Richtung Mitte kämpfen konnte. Doch durch die zuvor gehabte Erkältung kam er bald an seine Grenzen und musste sich leider zurückfallen lassen. Dennoch rannte er lächelnd ins Ziel, vorbei an seinen Kameraden, die Beifall gaben. Mit einer Zeit von 3:46,20 Minuten belegt er dennoch den 3. Platz in der Gesamtwertung.

Dann startete Benjamin Burgdorff, der sich direkt nach dem Start bekannterweise an die Spitze setzte. Neben unglaublich starken Gegnern wie Bastian Schwarz vom SV Friedrichsfehn, gelang es ihm trotzdem am Ende, den 2. Platz mit einer Zeit von 3:07,43 Minuten zu belegen.

Als letztes starteten die beiden Emmas für den 800m Lauf. Emma Benz und Emma Marie Reddemann kamen glücklicherweise beide in denselben Zeitlauf. Denn neben Emma Marie Reddemann, für die es unteranderem auch der erste 800m Lauf war, für den sie antrat, trat auch Emma Benz zum allerersten Mal bei einem Wettkampf an. Emma Benz setzte sich direkt nach dem Start an die Spitze hinter der ersten Läuferin. Ihr Ziel: Unter drei Minuten zu laufen. Und das schaffte sie auch, denn sie beendete den Lauf nach 2:56,36 Minuten und belegt damit den 2. Platz des Zeitlaufs und den 7. Platz in der Gesamtwertung. Leider musste Emma Marie Reddemann den 800m Lauf nach 500m aufgrund von massiven Atemproblemen abbrechen: „Da mache ihr Emma überhaupt keinen Vorwurf! Gesundheit ist das Aller wichtigste und wenn man keine Luft mehr bekommt, dann ist es genau richtig, abzubrechen.“, sagte Trainer Japhet-Noah Mönninghoff.

Emma-Marie Reddemann (2. von Links) und Emma Benz (3. von Links) beim Start des 800m Laufs

Alles in allem war der Wettkampf, abgesehen vom Zeitplan, dennoch unglaublich toll und jeder war froh, dabei zu sein. Nicht nur hat es allen viel Spaß gemacht, auch war die Atmosphäre unglaublich gemeinschaftlich und friedlich und genau so sollte Sport auch sein. Im Schlusswort sagte Trainer Japhet zu seinen Athleten: „Ich bin stolz auf euch alle, dass ihr mitgemacht habt, auch, wenn es zwischenzeitlich bei einigen gekriselt hat und die Motivation zugrunde gegangen ist. Am Ende habt ihr nicht aufgegeben und probiert, alles rauszuholen was noch geht. Das bewundere ich!“ – Zum Abschluss gab es dann noch ein Gruppenfoto. Wir freuen uns auf das nächste Abendsportfest in Papenburg, auch wenn es bis dahin erstmal wieder ein Jahr dauert! 

Die Teilnehmer der TSG Westerstede. Von Links: Emma-Marie Reddemann, Emma Benz, Dennis Frömert, Benjamin Burgdorff, Marc Frömert (hinter Benjamin), Japhet-Noah Mönninghoff (knieend), Florian Neidhardt, Jesper Niebisch